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Über die Grenzen hinaus…

Zahlreiche Esch2022-Projekte finden auf dem Gebiet der Communauté de Communes du Pays Haut Val d’Alzette (CCPHVA) und oftmals sowohl dies- wie auch jenseits der französisch-luxemburgischen Grenze statt. Im Mai steht dieser französische Teil des Gebiets von Esch2022 ganz besonders im Mittelpunkt. Ziehen Sie bequeme Schuhe an, denn hier können Sie die sechs Klangstrecken von „In the field“ erkunden, sich über den Humor der Arbeiter in „L’Usine secrète“ amüsieren, zu den wilden Rhythmen des „Bal Pop“ in Villerupt tanzen und sich von „Totem ou un sens commun“, einem unglaublichen, mehrsprachigen und philosophischen Märchen im Großformat verzaubern lassen!
Start der Klangreise „In the field“
Ab Ende dieses Monats lohnt es sich, bequeme Wanderschuhe anzuziehen, um in Frankreich und in Luxemburg mit der GOH-App die sechs Klangreisen mit fiktiven aber in der Region verankerten Geschichten des Projekts „In the field“ zu erkunden. Diese Reisen starten am 27. und 28. April! Sie wurden von einem Dutzend Künstler zusammengestellt und kombinieren literarische Werke, Klangkreationen und Wanderungen. Unter der künstlerischen Leitung von Gaëtan Gromer und dank der Beratung durch die Autorin luvan sind sechs Geschichten entstanden, die sich auf bestimmte Gebiete in Esch2022, den umliegenden luxemburgischen Gemeinden und den französischen Grenzgemeinden konzentrieren. Dank Geolokalisierung ist „In the field“ ein interaktives Erlebnis, das Sie ganz nach Ihren Vorstellungen weiterentwickeln können! Die Vertonung wurde von dem Straßburger Studio Les Ensembles 2.2. durchgeführt, das sich auf akustische und technologische Kunst spezialisiert hat.
Erleben Sie auf der großen Leinwand einige völlig unerwartete Aspekte des Lebens der Fabrikarbeiter
Der Dokumentarfilm „L’Usine secrète“ wurde von Emmanuel Graff und Les Films du Funiculaire produziert. Er beleuchtet in zwei eng miteinander verbundenen Regionen, den Terres Rouges in Luxemburg und dem nördlichen Lothringen (dem sogenannten „du fer“), die Realität der Fabrik- und Bergwerksarbeit in den letzten 50 Jahren aus einer ganz besonderen Perspektive – und zwar die der illegalen Praktiken, die sich die Arbeiter dort erlaubten. Anhand von Erzählungen, Zeugenaussagen, zeitgenössischen Filmen und Objekten wird ein ganz besonderes Augenmerk auf die wenig erforschten, wenig gefilmten, aber dennoch wesentlichen Aspekte gelegt: die Autonomie der Arbeiter. Es gab viele illegale, aber tolerierte Praktiken, wie z.B. Pfuscherei, Diebstahl, das Tauschen von zugewiesenen Arbeitsdiensten unter den Arbeitern, Arbeitsvermeidung, verlängerte Ruhezeiten, Feiern, Alkoholkonsum, usw.. Der 90-minütige Dokumentarfilm, in dem auch der Humor, der im Arbeitermilieu sehr ausgeprägt war, nicht zu kurz kommt, wird von Originalmusik begleitet.
Ort und Datum der Vorführungen: L’Arche de Micheville in Villerupt am 22. April, Cinéma de Serémange-Erzange in Frankreich am 30.04. und 01.05. und im Skip in Esch-Belval am 14. und 15. Mai. und am 20. Juni im CNA.
Tanzen Sie zu den wilden Rhythmen eines großen „Bal Pop“, der den Charakter unserer Region widerspiegelt!
Seit 1945 bis zum heutigen Tag hat sich unsere Region aufgrund der verschiedenen Einwanderungswellen, dem Leben mit der Stahlindustrie sowie ihres Untergangs grundlegend verändert. Dieser von der Maison des Jeunes et de la Culture (MJC) von Villerupt organisierte Volksball, der Tanz, Musik, Theater und grafische Künste miteinander verbindet, soll die Höhepunkte dieser kollektiven Geschichte reflektieren. Die Zuschauer werden eingeladen, sich an einer kollektiven Darstellung der Geschichte zu beteiligen, die von feierlichen Musikeinlagen begleitet wird, welche von zahlreichen Vereinen aus der Region vorbereitet wurden. Die Dynamik beruht auf dem Motto „Culture et lien social“ („Kultur und soziale Beziehungen“), die es gemeinsam zu erleben gilt!
Datum: 7. Mai 2022 – nachmittags und abends
Ort: Place Jeanne d’Arc (Villerupt)
Eine mehrsprachige Aufführung im Großformat in Audun-Le-Tiche (auf Französisch, Deutsch und Englisch).
Das Projekt „Totem ou un sens commun“ der Compagnie Deracinemoa wird am Freitag, den 13. Mai 2022 um 21 Uhr in Audun-Le-Tiche im Rahmen der Nuit de la Culture vorgestellt. „Totem“ ist ein philosophisches Märchen im Großformat, das für 15.000 Zuschauer konzipiert wurde und sich an einem angelsächsischen Musical inspiriert hat, welches Gesang, Musik, Theater und Tanz miteinander verbindet. Basierend auf der kollektiven Erfahrung einer Massenflucht erforscht „Totem“ im Rahmen einer Bühnenaufführung im öffentlichen Raum das Verhältnis des Einzelnen zu einer Gruppe, der er angehört. Dank dieser Begegnung verschiedener künstlerischer Kräfte entstehen zahlreiche interessante Ideen: sich gemeinsam verändern, sein Zuhause verlassen, aufbrechen, neu beginnen…! Ein vielseitiges Künstlerteam wird in einer dreidimensionalen Inszenierung eine riesige Bühne bespielen, die von vier Türmen umrahmt wird. Das Bühnenbild wird mittels einer originellen Videomapping-Kreation in Szene gesetzt.