Territorium, Esch2022-News, Programm, Nachhaltigkeit, Neueste

News aus den Gemeinden: Boulange und Ottange-Nondkeil im Rampenlicht!

Boulange ©CCPHVA

Boulange
Die Gemeinde Boulange, ehemals ein Dorf des Herzogtums Bar und eine Pfarrei der Diözese Trier, liegt im Kanton Fontoy. 1812 wurde die kleine Gemeinde Bassompierre per Dekret an Boulange angeschlossen. Die Geschichte von Boulange spiegelt sich in seinem älteren und jüngeren geschichtlichen Erbe wider, wie der Kapelle Saint-Quirin, die 1949 abgerissen wurde, um Platz für den Straßenverkehr zu schaffen. An ihren ehemaligen Standort erinnert heute ein Kreuz.

Das Bergwerk Grube Reichsland prägte bis zu seiner endgültigen Stilllegung im Jahr 1969 das Leben der Stadt. Dort wurde in knapp 200 Metern Tiefe Eisenerz für das Werk in Knutange abgebaut. Heute dreht sich das kulturelle Leben von Boulange vor allem um das soziokulturelle Zentrum „Le Sillon“, welches ein abwechslungsreiches Programm mit Workshops, Konzerten, Brettspiel-Abenden und literarischen Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Bibliothek „Jacky Aliventi“ anbietet. Dieser für alle offene und gesellige Raum feiert 2022 sein 20-jähriges Bestehen. Die Stadt verzeichnet ein reges Gemeinschaftsleben dank Vereinen wie Label Cadence, dem Nachfolger von Vache d’asso, Veranstalter des berühmten Festivals „Vache de blues“. Label Cadence hilft jungen Gruppen dabei, andere Musiker zu treffen.

Im Rahmen von Esch2022 wird Boulange das Projekt „RDV STAMMDËSCH – Morgen war alles besser“ hosten. An 4 „Stammtischen“ lädt das grenzüberschreitende Dramaturgenkollektiv Le Gueuloir Bürger von beiden Seiten der Grenze ein, im Rahmen von Workshops ihre Geschichten zu teilen und neue Legenden entstehen zu lassen. Die Ergebnisse dieser Treffen werden in Form eines Theaterstücks der Öffentlichkeit präsentiert.

Ottange-Nondkeil
Die Gemeinde Ottange besteht aus den beiden Dörfern Ottange und Nondkeil, die beide am Fuße eines vom Fluss Kayl durchlaufenen Tals liegen und von Wäldern umgeben sind. Das Gebiet umfasst 1,513 Hektar, von denen 840 bewaldet sind. Dieses Naturerbe wird durch ein Netzwerk gemeinnütziger Organisationen gefördert. So bietet zum Beispiel der Club für Höhlenforschung Teilnehmern regelmäßig die Möglichkeit, die „Dame Blanche“, die spektakulärste Kalkspatformation in der Höhle von Audun-le-Tiche, zu erkunden. Obwohl die ehemalige Bergbaustadt in ihrer Entwicklung weiterhin durch ihr Industrieerbe eingeschränkt wird, arbeitet sie aktiv an ihrer Umgestaltung.

Mit dem Bau mehrerer Wohnsiedlungen wurde bereits erreicht, dass die Bevölkerung von Ottange sich verjüngt und wächst. Getragen wird diese Dynamik durch die vielfältigen Nutzbauten der Stadt, wie das Gemeindehaus in Nondkeil, den an den Espace Ottange Nondkeil (L’EON) angrenzenden Mehrzweckraum und die ehemalige Kapelle, die zu einem Vielzweckraum umgestaltet wurde. Zudem hat die Gemeinde wichtige Projekte umgesetzt, darunter im Jahr 2007 den Parc Transfrontalier des Fenderies, der in Zusammenarbeit mit der luxemburgischen Gemeinde Rümelingen entstand. Der im Grenzgebiet zwischen den beiden Ländern gelegene Park symbolisiert die französisch-luxemburgische Verständigung und Freundschaft.

Im Rahmen von Esch2022 präsentiert die Fotografin Jessica Theis in den beiden Gemeinden Boulange und Ottange-Nondkeil die partizipative Wanderausstellung „Spieglein Spieglein – miroir miroir“. Diese fotografische Spiegelinstallation präsentiert sich in Form von Foto- und Telefonkabinen, in denen die Besucher sich im Dialog mit dem Werk fotografieren und ihre Aufnahmen in den sozialen Netzwerken teilen können.