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Samstag, 4. Dezember: BLOOM von Komplex Kapharnaüm

Ein neues partizipatives Projekt des Ensembles Komplex Kapharnaüm
Das englische Wort „bloom“ bezeichnet die Halbfabrikate aus Stahl, die von den Walzwerken laufen, und verweist zugleich auf das Blühen. Unser Projekt ist zwischen diesen beiden Polen angesiedelt: zwischen der Erinnerung an die Eisen- und Stahlindustrie und deren Auswirkungen auf die Geschichte von Esch/Alzette einerseits und ihrer gegenwärtigen Entwicklung und Zukunft andererseits. Was wird auf den Ruinen der Vergangenheit gedeihen? Wie sieht die Stadt von morgen aus? Doch statt nach Antworten auf diese Fragen, suchen wir nach Intuitionen, Reflexionen und Standpunkten.
Als Nicht-Einheimische geben wir den Bewohnern das Wort – ob hier oder andernorts geboren, ob jung oder alt, ob langjährige Einwohner oder Bürger auf Zeit. Regelmäßig besuchen wir die Stadt, lassen uns von einer Begegnung zur nächsten treiben, hören zu, nehmen auf, befragen und versuchen, all jene zusammenzuführen, die sich uns mitteilen möchten. Unser künstlerisches Projekt ist offen, es braucht Dich, um zu existieren. Unser kleines Buch „imprimé de rencontres eschoises“ erzählt von unseren ersten Begegnungen in Esch, die wir auch über unseren Instagram-Feed #bloomkxkm teilen. Dies sind die Tools, mit denen wir zunächst Brücken bauen möchten.
Unser Ziel ist es darüber hinaus, im Frühjahr 2022 eine situative Installation im Herzen der Stadt Esch/Alzette entstehen zu lassen, indem wir dort ein ephemeres architektonisches Werk in Form eines unerwarteten, offenen, spektakulären Raums errichten, welches als Agora für Gespräche, Zeugnisse der Vergangenheit und mögliche Zukunftsnarrative dienen soll. Im Anschluss an unsere Wanderungen durch die Stadt, bei denen wir zahlreiche Menschen kennenlernen und eine Community rund um das Projekt aufbauen konnten, laden wir die Mitglieder dieses sich fortwährend erweiternden Netzwerks zu einer geselligen Zusammenkunft ein.
Dieser „Gesprächsabend“ findet am Samstag, den 4. Dezember 2021 von 18 bis 21 Uhr im Restaurant Chiche! und in der Rue de l’Alzette statt.
Die Teilnehmer sind zu Gesprächen eingeladen, in denen jeweils ein spezifisches Thema im Zusammenhang mit dem Gebiet von Esch behandelt wird. Die Gespräche werden auf Film und anderen verschiedenen Medien aufgezeichnet und im Außenraum der Rue de l’Alzette öffentlich wiedergegeben. Im Außenraum werden wir eine architektonische Szenografie erschaffen, die an die Vorderseite des Restaurants andockt und dieses über einen Querbogen über die Straße hinweg mit unserer Anhänger-„Station“ auf der gegenüberliegenden Seite verbindet.
Die architektonischen Elemente bilden die spektakuläre Kulisse der historischen Gießerei nach. Im weiteren Verlauf des Abends entsteht eine großformatige Wandarbeit anhand eines Archivbilds, das mit Farbe und verschiedenen anderen Materialien gemäß dem Prinzip des „Remix“ überarbeitet wird.