Programm

Fokus auf das Programm: „Auguste Trémont en 2022 – Une rencontre revisitée“

Auguste Trémont, „Tigre Couché“ (dt. liegender Tiger), Pastell auf Papier, 1923, Sammlung des Mnha. ©Nationalmuseum für Geschichte und Kunst (Mnha). Foto: Tom Lucas

Ausstellung in der Galerie Schlassgoart 

Der vor allem für seine Tierskulpturen bekannte luxemburgische Maler und Bildhauer Auguste Nicolas Trémont wurde 1892 geboren. Nach einem Studium an der Staatlichen Kunsthandwerksschule in Luxemburg, besuchte er die École nationale supérieure des arts décoratifs und die École nationale des Beaux-Arts in Paris ein. Während eines Kurzbesuchs in Luxembourg wurde er vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs überrascht. Daraufhin saß er im Großherzogtum fest, wo ihn der Schmiedemeister Aloyse Meyer als technischen Zeichner im Stahlwerk Düdelingen anstellte. Dieser Posten gab ihm die Möglichkeit, seine technischen Fähigkeiten zu verbessern und gleichzeitig die Stahlarbeiter in Aktion zu zeichnen. Ab 1919 ließ er sich wieder in Paris nieder, wo er sich zunächst auf Porträts, Landschaften und Stillleben spezialisierte. Seine Aufmerksamkeit richtete sich anschließend auf die Tiermalerei und -skulptur, die er bei häufigen Besuchen des Jardin des Plantes und des Zoologischen Gartens perfektionierte. 1927 nahm er an dem mit anderen luxemburgischen Avantgarde-Künstlern (Kutter, Cito, Klopp, Rabinger und Schaack) mitbegründeten „Salon de la Sécession“ (dt. Stube der Sezession) in Luxemburg teil. 1924 produziert er seine ersten Skulpturen. Die späten 1920er und 1930er Jahre erwiesen sich als besonders produktive Jahre, in denen er auch die beiden majestätischen Löwen erschuf, die den Eingang des Rathauses der Stadt Luxemburg schmücken. 1976 kehrte Trémont endgültig nach Luxemburg zurück. 

Die Auguste Trémont gewidmete Ausstellung wird von Februar bis April 2022 als Teil von Esch2022 zu sehen sein. Sie wird zum einen Werk und Person im soziokulturellen Umfeld von Düdelingen und der Minett-Region während des Ersten Weltkriegs situieren. Im großen Saal der Galerie Schlassgoart werden Gemälde und Zeichnungen zur Stahlindustrie und den Arbeitern im Düdelinger Werk gezeigt. Die Ausstellung wird außerdem die Kunstfertigkeit Trémonts als Maler und Tierbildhauer anhand einer Auswahl seiner besten Werke aufzeigen. Parallel hierzu wird eine zeitgemäße Interpretation des luxemburgischen Bildhauers Eric Schumacher zu sehen sein, der aufgrund eines persönlichen Dialogs mit dem Werk Trémonts eine künstlerische Intervention entwickeln wird. Diese wird sich voraussichtlich um zwei relativ ungewöhnliche Skulpturen drehen, sprich zwei Bronzemodelle der Löwen, die auf dem Vorplatz des Luxemburger Rathauses stehen. Eine dieser beiden Skulpturen aus dem Jahr 1932 wurde Sir Winston Churchill nach dem Zweiten Weltkrieg als Dankesgeste des luxemburgischen Volkes an Großbritannien für dessen Rolle bei der Befreiung des Landes geschenkt. Die Löwen werden zweifellos auch junge Besucher faszinieren, für die ein spezielles Bildungsangebot entwickelt wird. Die Ausstellung wird von einer Publikation begleitet.

Projekt Galerie Schlassgoart – ArcelorMittal 
Ausstellungskurator und Produktion: Paul Bertemes, mediArt 
Historikerin: Fanny Weinquin 
Künstlerische Intervention: Eric Schumacher 
Partner der Galerie Schlassgoart: Nathalie Becker 

Ort: 
Galerie Schlassgoart 
Pavillon du Centenaire / ArcelorMittal