Esch2022-News, Programm, Neueste
Esch2022 auf einen Blick

Das kulturelle Programm von Esch2022 erstreckte sich mit vielzähligen grenzüberschreitenden Events über elf luxemburgische sowie acht angrenzende französische Gemeinden. Das Gebiet der Europäischen Kulturhauptstadt mit Esch-Alzette und den umliegenden Gemeinden repräsentiert ganz Europa. Um ein mehrsprachiges Publikum zu erreichen – in Luxemburg hat jede zweite Person eine zweite oder andere Nationalität – wurde mitunter auf ein mehrsprachiges Programm gesetzt; mehr als 1200 Events wurden auf Französisch, mehr als 900 auf Englisch, mehr als 750 auf Luxemburgisch, mehr als 500 auf Deutsch, mehr als 130 auf Portugiesisch, 80 auf Italienisch, 70 auf Spanisch, sowie in 110 weiteren Sprachen ausgetragen.
„Gemeinsam mit all jenen, die ein Teil von Esch2022 waren und sind, bin ich sehr stolz auf unser gemeinde-, grenz- und länderübergreifendes Projekt, mit dem wir während des Titeljahres 2022 und auch bereits im Vorfeld viele tausende Menschen mobilisiert haben und dazu beigetragen haben, die Zukunft der Region mitzugestalten. Mit der Kultur und Europa als verbindende Elemente haben sich Projektpartner aus unterschiedlichen Bereichen – Kultur, Politik, Tourismus und Wirtschaft – ausgetauscht, zusammengearbeitet, „ge-remixed“ und Neues geschaffen“, sagt Nancy Braun, Generaldirektor. „Bürgerinnen und Bürger, Freunde und Unterstützer, waren nicht nur als Besucher, sondern z.T. auch als „Remixer“ Teil des Programms und haben freiwillig mit ihrem wertvollen Einsatz und viel Leidenschaft dabei geholfen, die insgesamt 2.400 Events umzusetzen.“
Vom Gesamtbudget in Höhe von 54,8 Millionen wurden, abzüglich der Ausgaben für Marketing, Kommunikation, Personal und allgemeine Posten 33 Millionen für das Kulturprogramm genutzt. An mehr als 280 Orten wurden 2400 Events in Disziplinen wie Architektur und Design, Darstellende, Bildende und Audiovisuelles Künste, Tanz, Literatur, Musik, Kulturerbe und Theater ausgetragen. Diese präsentierten sich in Form von mehr als 850 geführten Touren, mehr als 700 Workshops, mehr als 500 Spektakel und Aufführungen, mehr als 160 Konferenzen und Lesungen, mehr als 170 Konzerten, mehr als 120 Ausstellungen, 30 Festivals, 60 Projektionen und mehr als 300 Events unterschiedlicher Zusammensetzung einem internationalen, generationenübergreifenden Publikum.
„In den folgenden Monaten werden die zahlreichen Studien mit Daten aus verschiedenen Erhebungen und Umfragen abgeschlossen und veröffentlicht. Seit dem Startschuss von Esch2022 Ende Februar 2022 haben die Projekte der Europäischen Kulturhauptstadt in den teilnehmenden Gemeinden in der Südregion in Luxemburg und im angrenzenden Frankreich hunderttausende Gäste angelockt.“, so Nancy Braun, Generaldirektor von Esch2022. „Beispielweise haben unter pandemiebedingten Einschränkungen rund 32.000 Menschen die Eröffnungsfeier verfolgt. Im Anschluss wurden beim traditionellen „Festival du Feu“ in Bascharage, beim europäischen Karneval in Petingen und dem Literaturfestival in Bettemburg zusammen mehr als 35.000 Besucher in Summe gezählt; im französischen Villerupt nahmen am „Bal Pop“ ca. 5.000 Menschen teil, das Usina22 Festival in Düdelingen hat mehr als 12.000 Menschen verzaubert, Europe goes Scuffelingen mehr als 10.000, die Open Airs und weitere Kooperationen mit der Rockhal mehr als 50.000, die Ausstellungen in Esch-Belval mehr als 30.000, die Nuits de la Culture 60.000 Besucher … die Liste der Events ist lang. Wir freuen uns auf die nächsten Monate, um gemeinsam mit den 19 Gemeinden und Partnern über das kulturelle Erbe und die Schlussbilanz zu sprechen.“
Neue Orte und Impulse für eine Grenzregion
Laut den Ergebnissen des Meinungsforschungsinstitut ILRES kann jetzt eine positive Bilanz gezogen werden. Von 1760 Besuchern von Esch2022 -Veranstaltungen würden mehr als neun von zehn Besuchern (91%) die Veranstaltung, an der sie teilgenommen haben, Freunden oder Kollegen weiterempfehlen, 83% der Besucher gaben an, mit ihrer Erfahrung zufrieden gewesen zu sein, und 93% gaben an, „eine schöne Zeit“ verbracht zu haben. Zwei Drittel der Teilnehmer (66%) haben die grenzüberschreitende Dimension in der Veranstaltung wahrgenommen. Viele Besucher (59%) empfinden das gesamte Gebiet von Esch2022 als attraktiver als in der Vergangenheit.
Im Rahmen des Titeljahres sind ebenfalls eine Vielzahl neuer Kulturorte entstanden, die das Angebot für Kulturschaffende und -interessierte in einer zukunftsorientierten Region bereichern.
Heute zählt Esch-Alzette das neue Theater Ariston, die Konschthal, die Künstlerresidenz bzw. den Veranstaltungsort Bridderhaus, das Bâtiment 4 und das „Centre du Savoir-Fer“ FerroForum zu seinem erweiterten Kulturrepertoire. In Düdelingen steht das VeWa für neue kreative Impulse. In Kayl-Tetingen wurde das „Musée vun der Aarbecht“, MUAR, im Zuge von Esch2022 geschaffen, in Sassenheim entstand der „Pavillon Source Bel-Val“, in Rümelingen zog „Spektrum“ in das komplett renovierte und erweiterte, ehemalige Wohnhaus und Atelier des Skulpteurs Albert Hames ein. Ein alter Bauernhof in Differdingen wurde umgebaut und ist als „Lommelshaff“ nun ein Ort für Kultur.
Viele bestehende Standorte, die Teil des luxemburgischen Industrieerbes sind, wurden dank Esch2022 mit großen Kulturevents aufgewertet. So beispielweise die Halle Plancher des Coulées im Hochofen A, der Socle C, sowie die denkmalgeschützte ehemalige Lagerhalle Möllerei, allesamt im Universitätsviertel Esch-Belval. In der Möllerei wurden die Esch2022-Ausstellungen in Zusammenarbeit mit dem ZKM, dem Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, HEK, dem Haus der Elektronischen Künste, Ars Electronica sowie noch bis Ende Februar die Ausstellung Pure Europe gezeigt.
Außerdem fanden auch zahlreiche Einweihungen neuer oder neu genutzter Orte im Titeljahr 2022 statt: Das Kulturzentrum KulTourhaus in Bettembourg-Huncherange, die entweihte Kirche Eglise St Barbe in Lasauvage und die ehemalige Kirche in Ottange (FR), die L’Arche in Villerupt (FR), neue Kulturstätte der CCPHVA Gemeinden für Kunst, Musik und neue Technologien. Auf touristischer Ebene wurden alle 11 luxemburgischen Gemeinden mit neuen Wanderrouten und Fahrradstrecken miteinander verbunden. In jeder Gemeinde sind aus historischen Stätten oder bestehenden Gebäuden neue Unterkünfte für Touristen entstanden. Die „Kabaisercher“ geben Gästen die Gelegenheit, die Industriekultur und die landschaftliche Vielfalt der Minett-Region in vollen Zügen zu genießen.
Eine Region für die „Bucket List“
Viele Esch2022-Projekte werden über 2022 hinaus bestehen bleiben. Beim Usina2022; einem neues Open-Air-Festival auf dem Gelände des ehemaligen Stahlwerks in Düdelingen mit lokalen, aber auch internationalen Größen, haben sich zum ersten Mal drei der größten Festivalveranstalter Luxemburgs zusammengetan; Auch die Nuits de la Culture, ein Beispiel für bürgerliche Mitgestaltung werden weiterhin in den verschiedenen Stadtvierteln Nachbarn, Vereine, Institutionen, Unternehmen und andere treibende Kräfte von der Stadt Esch-Alzette zusammenbringen. Aber auch Projekte die bereits vor Esch2022 in der Region verankert gewesen sind wie das generationsübergreifende Festival du Feu oder auch der Péitenger Wandjang haben viele neue Erfahrungen gesammelt und können in den nächsten Jahren ihre internationale Vernetzung weiter auszubauen.
Mit dem Rückenwind und den Impulsen konkreter touristischer Projekte, die seit diesem Jahr zum regionalen Angebot gehören, konnte sich die Grenzregion nun auf der internationalen Landkarte platzieren. Aus dem Gedanken heraus, Bestehendes weiterzuentwickeln, aber auch Neues zu erschaffen, hat Esch2022 auf neue analoge Produkte, wie beispielweise den Reiseführer Zoom Minett, die kulturelle Bespielung des Wanderwegs Minett Trail oder den neuen Radrundweg Minett Cycle gesetzt. Um eine ehemalige Industrieregion mit ihren stillgelegten Hochöfen und verlassenen Bergbaustandorten für die heutigen Besucher noch spannendender zu präsentieren, wurde das touristische Entwicklungspotenzial im Zusammenspiel mit neuen Technologien mit Projekten wie DiscovARminett oder Time Travel Belval gefördert.
240 Journalisten, Berichterstattungen in 62 Ländern
Das Presseteam hat 180 internationale Journalisten in der Esch2022-Region empfangen und weitere 60 Journalisten in Zusammenarbeit mit Luxemburger Botschaften im Ausland über das Kulturhauptstadt-Projekt informiert. Das Ergebnis: 8007 Artikel, aus 62 Ländern mit einer potentiellen Reichweite von 397 Millionen Lesern, Zuhörern und Zuschauern. Darunter Medien wie Arte, ARD und ZDF, DPA, die FAZ, die Apothekenrundschau, France Culture, TV5 MONDE, France 4, Figaro, Euronews, The Telegraph, RTBF, Belga, La Libre, La Repubblica, RAI und viele weitere.
Partnerschaften und neue Vernetzungen
15 offizielle wirtschaftliche Partner der Capitale europénne de la culture a.s.b.l. haben das Kulturprogramm mit Mitteln im Wert von 3,4 Millionen unterstützt. Das Netzwerk Business for Culture Club, das im Zuge von Esch2022 aufgebaut wurde, um Wirtschaft und Kultur zusammenzubringen zählt zurzeit 66 Unternehmen. In regelmäßigen Abständen wurden mehr als 20 Matchmaking-Events organisiert. Einzelne Unternehmen haben in diesem Rahmen mit bis zu 100.000 Euro in Geld oder Sachspenden einzelne Künstler und Kulturschaffende unterstützt.
Interkommunale und internationale Zusammenarbeit
Von grenzüberschreitenden touristischen Projekten, wie beispielweise dem Circuit Transfrontalier de l’Acier als Teil des Minett Trail, haben die 8 französischen Gemeinden mit luxemburgischen Partnern mehr als 38 kulturelle Projekte umgesetzt. Neben 33 offiziellen Visiten haben fast 40 Delegationen von ehemaligen, zukünftigen oder Anwärtern für den Titel der Kulturhauptstadt die Esch2022-Region besucht, um sich inspirieren zu lassen. Auch die Strategie für nachhaltige Entwicklung von Esch2022 wird von anderen Kulturhauptstädten übernommen.
Esch2022 hat sich den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt zusammen mit Kaunas, der zweitgrößten Stadt Litauens, und Novi Sad, der zweitgrößten Stadt Serbiens geteilt. Um diese einzigartige Partnerschaft zu feiern, haben die drei Städte ein gemeinsames Programm aus 43 Projekten ins Leben gerufen, das zahlreiche Disziplinen miteinander kombiniert: Bildende Kunst, Theater, Tanz, Geschichte (Erinnerung an den Holocaust), Musik und Literatur. Davon wurden 29 Projekte mit Kaunas und 13 Projekte mit Novi Sad umgesetzt.
Menschen, Städte und Länder zusammenbringen: genau dafür steht eine Europäische Kulturhauptstadt, und das hat das Projekt Esch2022 zusammen mit seinen Partnerstädten auf jeden Fall erreicht.