Programm, Neueste

Wir beleuchten die weibliche Perspektive auf eine völlig neue und vielleicht sogar unerwartete Art und Weise

Good Girls

„Die einzigen Kommentare, die man jemals von Leuten hört, die abgetrieben haben, sind wirklich herzzerreißende Geschichten (…). Man sieht diese Geschichten immer wieder in Seifenopern, und ich verstehe, warum. Das sorgt für gutes Drama. Es ist wirklich wichtig, dass die Leute von Frauen hören, die abgetrieben haben und denen es wirklich gut damit geht,“ sagte die damals 26-jährige Lynn Miles (26) im Jahr 2006 im Interview mit The Guardian.

Und genau dieser Idee widmet sich Larisa Faber mit dem unerwarteten aber in der heutigen Zeit absolut notwendigen Projekt GOOD GIRLS. Eine Theateraufführung und eine begleitende Publikation präsentieren die Erfahrungen von Frauen aus Luxemburg, Litauen und Großbritannien, die eine freiwillige Abtreibung hinter sich haben. Frech und vielleicht auch etwas respektlos geschrieben, emotionsgeladen, aber trotzdem mit einer gewissen Leichtigkeit möchte dieses Projekt die Erfahrungen unterschiedlicher Frauen darstellen und dem Publikum näherbringen.

Ein zweites Projekt widmet sich einem Bereich, bei dem die Rolle und die Erfahrungen der Frau auch heute noch unterschätzt bzw. nicht genügend thematisiert werden: der Sport. Denn auch in unserem heutigen, inklusiven und weltoffenen Mindset, bleibt der Fußball beispielsweise eine vorwiegend männerdominierte Domäne. Dass es jedoch auch eine Menge erfolgreicher Frauenteams gibt, darüber wird kaum geredet. Doch genau dieser Situation möchten Tessy Troes, auf Initiative des Projektes Um Ball – 50 Joer Fraefussball zu Lëtzebuerg entgegenwirken. Sie erzählen anhand des allerersten Dokumentarfilms über dieses Thema, wie die Luxemburger Frauenfußballliga zustande kam, wie sie sich über die Jahrzehnte entwickelte und welche Rolle sie in der Zukunft spielen wird.

In gleichen Spirit ermöglicht Claude Weber es, das Leben zur Zeit der luxemburgischen Komponistin Helen Buchholz aus Esch-Alzette im Bridderhaus zu erkunden. Das Pojekt rund um Le Salon de Helen Buchholtz setzt einen ganz besonderen Fokus auf diese schillernde Persönlichkeit, ihre Musik, ihre Familie und ihre Aktivitäten, ihr Umfeld, ihre Zeit, ihre Heimatstadt Esch-Alzette sowie den damaligen europäischen Kontext. Die in Esch-Alzette geborene Helen Buchholtz (1877 – 1953) komponierte rund 138 Musikwerke, die sich unter anderem am Jazz, dem Variété und den damals sehr populären Café-Concerts inspirierten, und nimmt einen besonderen Platz in der luxemburgischen und vor allem der Escher Musikgeschichte ein.

Im Rahmenprogramm dieses Projektes stehen verschiedene Veranstaltungen, darunter Konzerte, Lesungen, Vorträge, Filmvorführungen, pädagogische Workshops, Meisterklassen, eine Ausstellung und Führungen in einem unerwarteten Dekor auf dem Programm. Diese Events sollen vor allem junge Musikerinnen dazu anregen, ihre musikalischen Talente auszuleben. Aber keine Sorge: Das will nicht heißen, dass interessierte Jungs nicht auch willkommen sind!