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Der Tierpark auf dem Galgenberg – ein ganz besonderer Ausflug

By Frédérique Bruck

Der nicht weit vom Stadtzentrum von Esch entfernt gelegene Escher Déierepark, der das ganze Jahr über geöffnet ist, kostenfrei besucht werden kann und vom Stadtzentrum aus über die Fußgängerbrücke am Bahnhof erreichbar ist, ist ein bezauberndes Plätzchen zum Entspannen für Klein und Groß, ein magischer Ort, an dem man unweit des Trubels der Stadt in die Ruhe einer intakten Natur eintauchen kann. Der Tierpark ist Teil des Escher Stadtparks, der aus einer Reihe blühender Gärten „à la française“ und Waldwegen besteht, und lädt dazu ein, viele Haus- und Wildtiere zu entdecken.

© Emile Hengen

Eine richtige Arche Noah

Der Park bietet umfassende Sicherheit für die Kleinsten und dennoch eine seltene Nähe, sodass man seine Bewohner voller Begeisterung bewundert: Rehe, Hirschkühe, Ziegenböcke und Ziegen, Waschbären, Hasen, Hühner, Meerschweinchen, Pfauen, Mufflons und viele weitere Arten – insgesamt sind es 150 Tiere und 25 verschiedene Arten, die sich eine Fläche von zwei Hektar teilen und die man, ein wenig wie Abenteurer, beim Spazieren entlang der an den riesigen Gehege vorbeiführenden Wege entdeckt. Die Zeit scheint stillzustehen, die Freude am Beobachten der Tiere in ihrem Lebensraum ist komplett. Die kleinen Wege und verborgenen Durchgänge bringen eine Portion Abenteuer in die Erkundung des Parks. Von Pfad zu Pfad, mit Abstechern zu unverhofften Entdeckungen und sogar entlang von Tunneln, die man durchqueren oder erklimmen muss, kommt man so vom Schweinegehege bis zu der prächtigen Voliere. Nicht zu vergessen der Halt bei den eindrucksvollen und ziemlich haarigen schottischen Highlander-Rindern.
Die Mutigsten nehmen an der Führung „Um Heemelwee“ teil, bei der man in das Ziegengehege hineinkann. Die Ziegen – richtige Akrobaten, neugierig und doch brav – lieben es, sich von den Kindern wie den Erwachsenen streicheln zu lassen!
Der Park umfasst auch einige Spielanlagen, die sich ganz nah bei den Tieren befinden … originell! Außerdem sehr nett: Am Eingang des Parks gibt es Päckchen mit Futter für die Tiere.

Für einen schönen Abschluss dieses besonderen Spaziergangs lädt das „Escher Bamhauscafé“, ein kleines Restaurant, das in den Bäumen thront, zu einem netten kleinen Imbiss rund um Produkte aus der Region und aus ökologischer Erzeugung ein. Einige lokale Produkte wie der Escher Hunneg, der lokale Honig, werden außerdem zum Verkauf angeboten.

Für eine Verlängerung des Abenteuers können Fans ungewöhnlicher Erlebnisse sogar auf den Bäumen schlafen. Mitten im Tierpark versprechen die „Escher Bamhaiser“, mehrere überraschende, auf den Bäumen sitzende Gästehäuser, eine oder mehrere unvergessliche Nächte. Diese Holzhäuser mit einer verspielten Gestaltung verbinden Natur, Abenteuer und Sicherheit und bieten Platz für vier bis sechs Personen.

© Emile Hengen

Der Tierpark ist außerdem ein praktischer Ausgangspunkt zur Erkundung des riesigen Areals des Gaalgebierg-Hügels. Hier befindet sich nicht nur der Stadtpark, sondern auch ein ausgedehnter Wald mit zahlreichen Spaziergängen und Wanderungen, einem Campingplatz, einem Fußballstadion sowie einer natürlichen Schlittschuhbahn. Kleine Geschichte: Etwas schaurig, aber wahr, hat die Bezeichnung „Gaalgebierg“ beziehungsweise „Galgenberg“ ihren Ursprung im 17. Jahrhundert. Denn genau auf diesem Hügel errichtete der Vorsteher des Ortes, der 1676 in Esch das Sagen hatte (unter König Karl II. von Spanien), den ersten Galgen. Er hatte gegenüber den Bürgern von Esch das Recht, diese auszupeitschen, ihnen Säbelhiebe zu verpassen und sie hängen zu lassen. In demselben Jahr wurde der erste Escher gerichtlich zum Tode verurteilt: Er wurde enthauptet und mit den Füßen an diesem Galgen aufgehängt.
Aber keine Angst, heute ist der Hügel ein richtiger friedlicher Zufluchtsort und nichts erinnert an diese düstere Vergangenheit.