Territorium, Programm

News aus den Gemeinden: Rédange und Russange

Gemeinde von Rédange

Die französische Gemeinde Rédange (nicht zu verwechseln mit der luxemburgischen Gemeinde Redange) liegt im Pays Haut du Val d’Alzette, einer an Belval (Luxemburg) angrenzenden Region. Das einst dem Herzogtum Luxemburg zugehörige (an die Pfarrei Zolwer angegliederte) Gebiet wurde 1602 an Lothringen abgetreten und später der Vogtei Villers-la-Montagne (1751–1790) zugeteilt.
Bürgermeister Daniel Cimarelli schwärmt: „Die Gemeinde ist über das Béler-Tal mit seiner eindrucksvollen Landschaft aus Wiesen und Hügeln leicht zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen. Die von der Bergbau- und Stahlindustrie hinterlassenen Häuser haben das Bild dieser Region geprägt, die mit wunderbaren Spaziergänge entlang der französisch-luxemburgischen Grenze und zu malerischen Waldteichen aufwartet, die ein beliebter Treffpunkt für Wanderer von beiden Seiten der Grenze sind. Das Dorfzentrum bilden die Kirche aus dem 19. Jahrhundert und die Altstadt mit ihren Häusern aus dem 18. Jahrhundert. Wir erwarten, dass Esch2022 es uns ermöglicht, die Vorzüge unseres Dorfes herauszustellen und den bestehenden grenzüberschreitenden Austausch mit Sanem zu vertiefen.“
Mehrere Ortsteile haben ihre ungewöhnlichen Namen behalten: Sprett, Nock, Kongo… Wanderlustige werden zweifellos ihre Freude am grenzüberschreitenden Wanderweg zu haben, der von der Gemeinde ausgeht! https://www.sitlor.fr/photos/855/855145702_d1.pdf

Russange, das von 1811 bis 1836 der Gemeinde Rédange angegliedert war, ist der ehemalige Sitz einer Landherrschaft, eines umgehenden Lehens der Vogtei von Villers-la-Montagne und einer Pfarrei der Diözese Trier (Dekanat Luxemburg). Die Stadt war auch Teil der ehemaligen Provinz Barrois, Landherrschaft von Audun-le-Tiche. Jean-Jacques Bourson, Bürgermeister von Russange, erzählt: „Um Esch zu erreichen, überquerte man früher die Felder und wanderte an der Grenze entlang. Die Verbindung zwischen den Gemeinden, die wir durch die Einrichtung des ARE-Schwimmbads (Audun-le-Tiche, Russange, Esch) weiter verstärken konnten, zeugt den unseren tiefen wechselseitigen Beziehungen, die unsere Geschichte geprägt haben. Angesichts dieser langjährigen Verflechtungen fühlt sich Russange geehrt, an Esch2022 teilzunehmen. Die Umsetzung eines solch bedeutenden Projekts führt zweifellos zu mehr Offenheit, regt zu Begegnungen und Diskussionen an, fordert uns auf, uns gegenseitig noch besser kennenzulernen, Neues zu entdecken und gemeinsam Projekte zu entwickeln. Welche Erwartungen man auch haben mag, die Verbindungen, die die Kultur zwischen unseren Gemeinden knüpft, bleiben bestehen und werden den Lauf der Zeit überdauern.“

Der traditionelle Dialekt der Gemeinden Russange und Rédange ist Luxemburgisch-Fränkisch, dessen Vokabular sich leicht vom Luxemburgischen unterscheidet und welches noch bis in die 1980er Jahre von älteren Menschen gesprochen wurde. Im Jahr 2018 hatte die Gemeinde Rédange 995 Einwohner (gegenüber 230 im Jahr 1793), während Russange 1.279 Einwohner zählte (gegenüber 245 im Jahr 1793). Das am 16. September 2021 offiziell eingeläutete Projekt „RED“ wird während des Schuljahres 2021/2022 an der Jules-Ferry-Schule in Russange stattfinden. Hierbei werden zwei Themenbereiche als Teil des Unterrichts erforscht. Zunächst werden die Teilnehmer anhand von Ortsbesichtigungen (Mine d’Hussigny, Fonds Belval, Grands Bureaux de Longwy, Arche de Villerupt usw.) und Begegnungen mit Geschichtenerzählern mit der Vergangenheit und dem industriellen Erbe der Region vertraut gemacht. Das zweite Ziel ist die Herstellung einer Dokumentation in Form eines Albums, der in einer Reihe von Schreib- und Grafik-Workshops entwickelt wird. Das Narrativ wird die während der Ortsbesichtigungen und der Begegnungen mit den Geschichtenerzählern gewonnenen Eindrücke einfangen. Die Workshops werden vom Autor Alain Giorgetti und dem Illustrator Vincent Bailly geleitet.

Alain Giorgetti wurde in Villerupt geboren und wuchs im Pays Haut auf. Er lebt und arbeitet in Straßburg. Der Autor, Filmemacher und bildende Künstler studierte moderne Literatur und verdiente sich zunächst als Literaturkritiker, bevor er eine literarische Karriere einschlug. 2021 erhielt er das Schreibstipendium der Region Grand Est. 2011 schrieb er das Szenario des Theaterstücks für Kinder „Couleur Corbeau“ für die Compagnie Moska. Im Jahr 2020 erschien sein Buch „La Nuit nous serons semblables à nous-mêmes“ bei Alma éditeur. Er leitet zudem regelmäßig Schreibateliers.

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Vincent Bailly wuchs in Saint-Nicolas-de-Port auf und studierte an der École supérieure des arts decoratifs in Straßburg im Atelier von Claude Lapointe. Von 2000 bis 2009 unterrichtete er in den Bereichen Illustration und Comic an der École nationale des arts appliqués et de l’image (ENAAI). Ab 1991 zeichnete er für verschiedene Illustrationsarbeiten für die Éditions Nathan, Coprur und Le Crédit Mutuel verantwortlich. 1995 erschien bei Delcourt „Les Chevaliers-Guides“, der erste einer Reihe von drei grafischen Romanen mit dem Titel „Le Cœur de sang“. 1997 begann er eine Zusammenarbeit mit Édifa Jeunesse im Rahmen der monatlich erscheinenden Publikation „Maxilien“ und später der Zeitschrift „Terres lointaines“. 2001 veröffentlichte er sein erstes Album bei Humanoïdes associés, „La Vallée des Âmes Tordues“. „Lorraine cœur d’acier“, sein grafischer Roman über die Geschichte eines populären Piratensenders, erschien 2021.

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