Territorium

Kayl/Tetingen im Rampenlicht

Kayl/Tetingen im Rampenlicht
Gemeinde des Monats vom 22. November bis 21. Dezember 2022
Die im Süden des Großherzogtums Luxemburg gelegenen Orte Kayl und Tetingen sind seit dem 19. Jahrhundert Teil des Minette-Beckens. Die Wiederentdeckung des Eisenerzvorkommens um 1840 verwandelte das Kayl-Tal in eine Art El Dorado, das Industrielle sowie zahlreiche luxemburgische und ausländische Arbeiter anzog, die zur Gewinnung des Eisenerzes benötigt wurden. Das Ende der Bergbautätigkeiten im Jahr 1978 hinterließ eine von Narben zerfurchte Landschaft, die heute teilweise von der Natur zurückerobert wurde. Die im Rahmen von Esch2022 stattfindenden Projekte ermöglichen es Einwohnern und Besuchern, sich mit dieser einzigartigen Geschichte und Identität vertraut zu machen.

Das Kulturprogramm im Musée vun der Aarbëscht (Museum der Arbeit) in der Schungfabrik, einer ehemaligen Schuhfabrik in Kayl, gibt einen Einblick in die historische Arbeitswelt anhand von Porträts von Arbeitern und Gewerkschaftlern, die diese Geschichte entscheidend mitgeprägt haben. Ausstellungen, Konzerte, Theateraufführungen, Konferenzen und Seminare rücken die Helden der Bergbauzeit ins Rampenlicht.

Das Projekt „Den neie Mineur“ (Der neue Bergarbeiter) besteht aus drei Teilen: Entwicklung eines Theaterstücks für junge Menschen im Alter von 14 bis 20 Jahren, Veröffentlichung eines Comics für Jugendliche über das Leben von Jean Schortgen, des ersten ins Nationalparlament gewählten Arbeiters, und Produktion eines „Musicals“ vor dem Hintergrund des Nationalmonuments der Bergarbeiter (Text von Roger Seimetz, Bühnenbild von Andreas Wagner, Arrangements von Pol Belardi und Sandro Bucciarelli).

Jugendliche aus Kayl/Tetingen erhalten außerdem die Möglichkeit, in der Vocal Band zu singen, einer Kollaboration mit der Gemeinde Rümelingen und den Jugendzentren Kayl/Tetingen und Rümelingen, die in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Institut für Chorgesang (INECC) entsteht. Sänger aus allen Lebensbereichen proben mehrere Wochen lang bevor sie auf die Bühne steigen. Flashmobs an öffentlichen Orten und in Parks, improvisierte Konzerte und öffentliche Proben sollen das Publikum dabei ermutigen, die jungen Talente zu unterstützen und mitzusingen. Anlässlich von zwei Workshops Anfang 2021 und Anfang 2022 werden alle Teilnehmer zusammenkommen.

Im Rahmen des Projekts Landscapes werden zehn, überwiegend aus der Minette-Region stammende junge Künstler eingeladen, die landschaftlichen Veränderungen auf dem Gebiet der beiden Gemeinden Kayl und Rümelingen zu „interpretieren“. Wie hat sich die Landschaft über Generationen hinweg verändert? Welche Spuren haben diese Veränderungen hinterlassen? Im Kulturzentrum Schungfabrik werden im Sommer 2020 und 2021 partizipative Workshops angeboten. Landscapes nimmt die Form eines Freilichtmuseums, das es Besuchern ermöglicht, innerhalb des Naturschutzgebiets „Leiffrächen und Hutbierg“ die Vielfalt der Landschaften zu entdecken, die zur Veränderung der Identität der Region beigetragen haben.

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