Territorium, Programm

Fokus auf das Programm: La grande marche

La grande marche ©Atelier Limo

Konzept
Gesundheitskrise, Finanzkrise, Flüchtlingskrise, ökologische Krise. Epidemie, Globalisierung, Brexit, nachhaltige Entwicklung, Wachstum, Postwachstum… Europa steht vor einer Reihe von Herausforderungen und Fragen und kämpft, um die Erwartungen seiner Bürger zu erfüllen. Was wäre, wenn wir uns dort, wo alles zu schnell zu gehen scheint, Zeit lassen würden? Zeit zum Nachdenken, Zeit zum Zuhören, Zeit zum Austausch, Zeit zum Vergleichen von Meinungen und Ideen?

Im Herbst 2021 machen wir uns mit Wanderschuhen, Rucksack, Kameras und Aufnahmegeräten auf den Weg entlang der Südgrenze Luxemburgs. Unterwegs dokumentieren wir dieses „Europa in Miniatur“, das im Umkreis von 30 Kilometern nicht weniger als vier Gründungsländer der Europäischen Union umfasst. Wir sprechen mit den Bewohner, stellen ihre Initiativen vor und sammeln ihre Meinungen und Visionen zu den Themen Zusammenleben, Sprachen, Anderssein, Ökologie und Solidarität. „La grande marche“ ist ein Bürger zusammenbringendes Projekt, das mit einem dokumentarischen und partizipativen Ansatz einen alternativen Weg für ein Europa auf der Ebene der Menschen wiederfinden will. Im Rahmen dieses Projekts werden eine Ausstellung, eine dynamische Internetplattform und ein Dokumentarfilm produziert, die im Jahr 2022 im gesamten grenzüberschreitenden Gebiet der Region gezeigt werden sollen.

Ausstellungsprojekt
Die Ausstellung „La grande marche“ wird im Juni 2022 in vier Städten der südlichen Grenzregion um Luxemburg stattfinden: Saarbrücken (DE), Thionville (FR), Aubange (BE) und Esch (LU). Bis jetzt stehen drei der vier Partner fest. Es handelt sich um „Kultur am Hauptbahnhof“ (KuBa) in Saarbrücken, das „Puzzle“ in Thionville und das Kulturzentrum der Stadt Aubange mit seinem Ausstellungsraum „La Harpaille“. Die Ausstellung ist konzipiert als eine große, gleichzeitig an diesen vier Orten stattfindende Ausstellung, was dem Projekt einen neuen und wirklich grenzüberschreitenden Charakter verleiht. Die Besucher haben an allen Veranstaltungsorten Zugang zu denselben Inhalten (Ton, Videos, Fotos usw.), werden aber eingeladen, sich in eine der drei anderen Städte zu begeben, um ihre Erfahrung zu vertiefen. Es gibt z.B. einen „geografischen“ Zoom auf eine bestimmte Region zu entdecken, oder einen „thematischen“ Zoom auf ein für die betreffende Stadt spezifisches Thema (z. B. Einwanderung und Sprachen, Arbeit und Mobilität, die Nachbarschaft, die industrielle Vergangenheit oder die Veränderung der Landschaft). Das Thema der Grenzen bleibt in jedem Fall das Querschnittsthema der Ausstellung und die Worte der Grenzbewohner stehen im Mittelpunkt. Dies geschieht durch Klanginstallationen, Videos und Zugang zur Website, einer Art Webdokumentation, die das Projekt begleiten soll (angelehnt an das Projekt Border Bistro – www.borderbistro.eu)

Je nach den räumlichen und technischen Gegebenheiten der Ausstellungsorte und ihres Publikums werden wir bestimmten Formaten den Vorzug geben: Großformatige Fotodrucke, Videos, Klanginstallationen können an den jeweiligen Orten mehr oder weniger Platz einnehmen und so den Besuchern unterschiedliche Erfahrungen bieten. Darüber hinaus wird nach Möglichkeiten gesucht, Interaktion und Dialog zwischen den Besucher der verschiedenen Standorte (z. B. über Webcams) zu ermöglichen. Außerdem sind die Partner auf Anregung von „La grande marche“ dazu eingeladen, die Ausstellung mit ergänzenden Programmen rund um das Thema der Grenzen zu ergänzen und ihre Aktionen zu koordinieren: zum Beispiel während der Eröffnungen, aber auch durch die Organisation von Veranstaltungen sowie Filmvorführungen, Begegnungen oder Theaterstücken. Die drei Partnerorganisationen sind sehr interessiert und haben vor, sich zusammenzusetzen, um ein gemeinsames Programm zu koordinieren.
www.atelier-limo.eu

Wir sehen uns am 12. September, um anlässlich der offiziellen Einweihung des Projekts im Rathaus von Aubange gemeinsam anzustoßen.

Sehen Sie sich das Projektvideo an :