REMIX YOURSELF – die Esch2022 Nachbarschaft

Esch – ein einzigartiger Schmelztiegel
In der südlichen Region Luxemburgs leben 120 Nationen miteinander. Mehr als 60 Prozent der Luxemburger haben einen Migrationshintergrund. Diese nationale Vielfalt ist auf allen kulturellen Ebenen spürbar – sei es kulinarisch, künstlerisch oder auch sprachlich. Die Mehrsprachigkeit ist ein wichtiges Merkmal für unsere Region. Luxemburgisch als Landessprache, Französisch, und Deutsch dominieren unseren Alltag. Ebenso wie sich die Sprachen vermischen, vermischen sich auch die Identitäten im Süden Luxemburgs – aus den verschiedenen Individuen formt sich die einzigartige Identität der Südregion.
REMIX YOURSELF – auf gute Nachbarschaft!
Während des Esch2022 gilt es, die Grenzen der luxemburgischen Pro-Sud- und der französischen CCPVHA-Gemeinden zu verwischen. Keine Parallelgesellschaften, sondern der gemeinsame Austausch steht im Vordergrund. Gesellschaftliches Miteinander zu fördern und den luxemburgischen Pro-Sud der französischen CCPVHA anzunähern, ist eines der Ziele, die der „Remix Yourself“ Slogan beinhaltet. Verschiedene Projekte wie etwa das Theater-Projekt „Biergerbühn“, an welchem Menschen jeden Alters und unterschiedlicher Herkunft an einer Performance teilnehmen werden, schaffen Bewusstsein für unsere kulturelle Vielfalt. Das Projekt „EKINOX“ des NEST, dem Theaterzentrum Thionville-Grand Est, befasst sich mit dem täglichen Pendelverkehr zwischen den nah beieinanderliegenden und dennoch entfernten Lebensmodi der französischen und luxemburgischen Städte.
Südliches Luxemburg – eine Geschichte der Migration
Esch ist stark geprägt durch die Migrationswelle der Gastarbeiter, die zunächst vor allem aus Italien kamen und an dem Wiederaufbau des nach 1945 durch den Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Landes mitwirkten. Der Aufbau der Stahl- und Eisenerzindustrie, der ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann, blickt auf eine lange Migrationsgeschichte zurück und prägt bis heute das kulturell vielfältige Bild unserer Region. Ein Beispiel hierfür ist das „Quartier Italien“ in Düdelingen. Hier lebten in den 50er und 60er Jahren fast ausschließlich Italiener und auch heute noch ist dieser Teil der Region kulturell italienisch geprägt. Aber auch die portugiesische Gemeinschaft kennzeichnet das Bild des Süden Luxemburgs. Seit den 1970er Jahren kamen zahlreiche Einwanderer aus Portugal, weshalb die portugiesische Gemeinschaft auch noch heute die größte Einwanderungsgruppe in Luxemburg darstellt. So gibt es zum Beispiel gleich vier Gemeindepartnerschaften zwischen den Pro-Sud-Gemeinden und portugiesischen Städten. Unser kollektives Gedächtnis ist somit ein Puzzle, das zusammengefügt ein großartiges, vielfältiges Ganzes ergibt. Das Projekt „Sonomaton“ schafft beispielsweise ein Archiv unseres gemeinsamen kulinarischen Gedächtnisses.
Französisch, portugiesisch, italienisch, oder luxemburgisch?!
Das, was uns ausmacht, als Lëtzebuerger ist unsere Gemeinsamkeit in den Unterschieden. Wir alle, gerade weil wir unterschiedliche Hintergründe mitbringen, formen eine einzigartige und vor allem solidarische Nachbarschaft. Esch2022 lädt uns dazu ein, unsere Geschichten zu erzählen, in Austausch zu treten, wo es vorher nicht denkbar schien, Grenzen wegzudenken, gemeinsam Zukunft zu schaffen – REMIX YOURSELF!