Politik, Esch2022-News, Programm, International, Neueste

Esch2022 feiert Europatag!

Zum 9. Mai feiert auch Esch2022 seine europäische Identität.

Die Europäische Union feiert jährlich am 9. Mai ihren Europatag. Es ist der Tag der historischen Schuman-Erklärung, an dem der Grundstein für unsere heutige europäische Identität gelegt wurde. Luxemburg und Frankreich sind als Gründungsmitglieder und Nachbarländer vor allem in ihrer gemeinsamen Grenzregion, dem Esch2022-Gebiet, stark mit dieser Identität verbunden.
Die europäische Dimension ist hier allgegenwärtig, und das gemeinsame Projekt, die Minett-Region im Süden Luxemburgs und Osten Frankreichs als Europäische Kulturhauptstadt in ihre Zukunft zu begleiten, mit Hochdruck in der Vorbereitung.

„Unsere Vision für Esch2022 ist eng mit dem europäischen Gedanken verbunden. Mit dem Projekt Esch2022 möchten wir den Menschen die nötigen Werkzeuge geben, um gemeinsam eine Zukunft von Gemeinschaft und multikulturellem Austausch schaffen. Wir möchten die Minett-Region dabei unterstützen, stärker zusammenzuwachsen, damit das gesamte Minett-Becken sich seiner einzigartigen europäischen Identität mit all seinen Möglichkeiten stärker bewusst wird.“ sagt Nancy Braun, Generaldirektor von ESCH2022.

1983 wurde das Konzept der „European Capital of Culture“ von der griechischen Kulturministerin Melina Mercouri ins Leben gerufen. Mit dem Ziel, der Kultur die gleiche Gewichtung wie Politik und Wirtschaft zu geben, feiern wir seit 1985 jedes Jahr das kulturelle Potential mehrerer Städte und deren Ballungsraum.

So wurde Esch-Alzette als Europäische Kulturstadt 2022 nominiert. Esch2022 soll hierbei als Treibstoff für kulturelle und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung agieren. Es soll neue Impulse für Esch-Alzette und alle teilnehmenden Gemeinden auf luxemburgischem sowie französischem Terrain setzen. Die multikulturelle Gesellschaft ist von einem intensiven, grenzüberschreitenden Austausch und zahlreichen Herausforderungen einer postindustriellen Ära geprägt – in zentraler Lage und mit langer Tradition in Europa. Ihre Vergangenheit, ihre Gegenwart, ihre Geschichten und Erfahrungen sollen dazu genutzt werden, um andere Regionen zu inspirieren.

Europäische Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschmilzt in Esch2022
Schon ab den 1880er Jahren hat es Menschen aus ganz Europa in die Minett -Region gezogen. 1913 zählte Luxemburg zu den 10 weltweit größten Produzenten von Roheisen und Eisenerz. Durch Immigration und Vision wurde ein industrieller Umbruch eingeleitet. Dieser ist heute einer der Eckpfeiler der Entwicklung Luxemburgs und seiner Großregion bis hin zu einer modernen Wirtschaft und einer kulturellen Vielfalt. Mit mehr als 120 Nationalitäten ist Esch2022 ein europäischer “Melting Pot”. Die verschiedenen kulturellen Einflüsse erlauben es der Grenzregion ein einzigartiges kulturelles Angebot anzubieten.

Ein Europa, drei Städte : Novi Sad, Kaunas und Esch-Alzette.
Mit einer Art kulturellen Drehschreibe wirft Esch2022 in regelmäßigen Abständen einen Blick nach Litauen und Serbien. In einer Hommage an Kaunas (Litauen) und Novi Sad (Serbien), die im Jahr 2022 ebenfalls den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt tragen, finden in der Minett-Region eine Vielzahl von kulturellen Veranstaltungen statt. Dieser Austausch erlaubt es uns, die verschiedenen Facetten unserer europäischen Identität zu durchleuchten, und somit unsere eigene Identität besser zu verstehen.

Kultur als Motor für grenzüberschreitende regionale Entwicklung
Die Esch2022 Region möchte ebenfalls den Tourismus grenzüberschreitend ankurbeln. Dieser spielt eine zentrale Rolle als Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber für die regionale Entwicklung. Esch2022 möchte den Süden des Landes und den Osten Frankreichs weiter als Touristen-Destination festigen. Über die Großregion hinaus soll die touristische Attraktivität vom Süden Luxemburgs und dem Osten Frankreichs bekannter werden.

Um diesen ganz besonderen Tag zu feiern, werden die Veranstaltungen in diesem Jahr im Rahmen von Esch2022 ausnahmsweise vorwiegend in Esch und nicht in Luxemburg stattfinden. Das detaillierte Programm der verschiedenen Veranstaltungen wird noch bekannt gegeben. Dazu gehören unter anderem eine „Célébration des religions pour la fraternité humaine“ (Feier der Religionen zur Förderung der Brüderlichkeit) ab 10.30 Uhr in der Rockhal. Diese findet im Rahmen des Projekts „Ensemble, même si différents“ (Gemeinsam, wenn auch noch so verschieden) statt. Außerdem gibt die Harmonie Municipale d’Esch-sur-Alzette um 11.30 Uhr ein Aperitif-Konzert und von 11.30 bis 16 Uhr es findet eine „Rencontre Amicale de Toutes Nations et Toutes Religions“ (Freundschaftliches Treffen aller Nationen und Religionen) statt. Am 9. Mai beginnt auch das Projekt „Pop-up ma Parole“ im Stadtviertel Belval. Der Architekt Robert Ilgen und die Grafikerin Janine Schlimpert werden hier künstlerische Interventionen schaffen, um den öffentlichen Raum zu beleben und die Bürger dazu aufzufordern, aktiv mitzuwirken. „Esch-Belval ist ein völlig neuer Stadtteil, dessen Konzept dem eins idealen Viertels entspricht. Wir befinden uns mitten in einem Labor mit unterschiedlichen Zeitebenen, in dem wir verschiedene Szenarien für eine neue Art des Zusammenlebens testen können…“. Im Rahmen des Europatages sowie der laufenden Ausstellungen wird „Pop-up ma Parole“ eine expressive Plattform darstellen, die zum Nachdenken anregen soll und bei der das Publikum sowohl als aktiver Teilnehmer als auch als Schöpfer und Produzent fungieren wird. Der erste Workshop dreht sich um das Thema „L’Europe de demain“ (Das Europa von morgen). Diese temporären Interventionen werden bis zum 29. Mai 2022 andauern und die Frage stellen: Wie kann man anhand des Begriffes „Europa“ heute, mehr als 70 Jahre nach der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlagen?