Esch2022-News, Programm, International
Drei Kulturhauptstädte Europas mit gemeinsamen Werten und Projekten

Im Jahr 2022 teilt sich Esch2022 den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt mit Kaunas, der zweitgrößten Stadt Litauens, und Novi Sad, der zweitgrößten Stadt Serbiens. Um diese Dreiecksbeziehung zu fördern und ihre gemeinsamen Werte hervorzuheben, haben die drei Städte eine Reihe Programme und Kooperationen ins Leben gerufen, die teils im Rahmen ihrer jeweiligen Eröffnungsfeierlichkeiten vorgestellt werden. Diese beispiellose Zusammenarbeit umfasst ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm in zahlreichen Bereichen, darunter Bildende Kunst, Theater, Tanz, Geschichte (Erinnerung an den Holocaust), Musik und Literatur. Die Projekte richten sich an alle Zielgruppen, insbesondere auch an junge Menschen. Die Partnerschaften betreffen sowohl Projekte, die aus der Esch2022-Projektausschreibung hervorgegangen sind, als auch bestehende oder speziell zu diesem Zweck eingerichtete Kooperationen.
Eines der von den drei Hauptstädten gemeinsam durchgeführten Projekte ist „Jazz Xchange“, eine von der Stadtverwaltung Düdelingen initiierte trilaterale Zusammenarbeit, bei der Musiker unterschiedlicher kultureller, historischer und sozialer Herkunft zusammen ein musikalisches Werk im Bereich des Jazz erschaffen. Im Rahmen der vom gemeinnützigen Verein Escher Kulturnuecht asbl organisierten Kulturnacht 2022 wird der luxemburgische Graffiti-Künstler Daniel Mac Lloyd gemeinsam mit einem litauischen und einem serbischen Graffiti-Künstler eine großformatige Wandarbeit erschaffen.
Weitere Projekte werden in Kooperation zwischen zwei Kulturhauptstädten entstehen. Die Galerie Meno Parkas in Kaunas wird im Jahr 2022 zwei Ausstellungen mit luxemburgischer Beteiligung zeigen: zum einen das luxemburgisch-französische Künstlerduo Martine Feipel und Jean Bechameil (vom 21. Januar bis 27. Februar 2022) und zum anderen Filip Markiewicz (vom 25. November bis 31. Dezember 2022), ein in Esch gebürtiger bildender Künstler mit polnischen Wurzeln, der 2015 mit der Arbeit „Paradiso Lussemburgo“ das Großherzogtum Luxemburg auf der 56. Biennale von Venedig vertrat.
In Luxemburg wird der litauische Künstler Deimantas Narkevičius eine Ausstellung in der Konschthal Esch (23. September bis 28. Januar 2022) präsentieren. Der ausgebildete Bildhauer arbeitet mit Film und Video, um Werke zu schaffen, in denen Geschichte als lebendiges künstlerisches Material fungiert, das die Erforschung anderer Themen anhand von Storytelling-Techniken ermöglicht.
Das in Kaunas und in Luxemburg gezeigte Projekt „The Assembly“ besteht aus einer multisensorischen performativen Installation, die auf einer 360°-Theaterbühne präsentiert wird. Indem es die virtuelle und die physische Welt miteinander verknüpft, lädt es die Besucher ein, verschiedene digitale Schnittstellen zu remixen und ein kollektives Lied anhand ihrer eigenen Körper und Stimmen zu erschaffen. Die Installation wird im regionalen Kulturzentrum Opderschmelz und anschließend im L’Arche in Micheville präsentiert, bevor sie in Kaunas der litauischen Öffentlichkeit vorgeführt wird.
Zu den Kooperationen zwischen Esch2022 und Novi Sad 2022 gehört auch „Nouvelles Frontières – Urban Festival“, ein von der Rockhal organisiertes Projekt, das im Juli 2022 im Socle C in Esch-Belval stattfinden wird und unter anderem die Teilnahme eines serbischen Rappers vorsieht. Neben diesen gemeinsamen Projekten arbeiten die drei Kulturhauptstädte Europas auch zu verschiedenen verwandten Themen wie nachhaltige Entwicklung und Barrierefreiheit zusammen.